Trotz gegenteiliger Meinungen in manchen Kreisen strebt niemand danach, zum Flüchtling zu werden. Sich allein in einem unbekannten Land wiederzufinden, mit begrenzter Unterstützung, tausende Kilometer von der eigenen Heimat entfernt und ohne Kenntnisse der lokalen Sprache, stellt für viele nicht nur eine Herausforderung dar, sondern erfordert auch ein außerordentliches Maß an persönlicher Hingabe und Opferbereitschaft.
Unser Hauptanliegen ist es, diesen Menschen zu vermitteln, dass sie nicht isoliert sind. Wir setzen uns dafür ein, ihnen den Weg in unsere freiheitlich geprägte, europäische Gemeinschaft zu ebnen und unterstützen sie aktiv dabei. Unser Angebot konzentriert sich insbesondere auf Individuen, die aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit Verfolgung und Repressionen erleiden mussten. Unsere Hilfestellungen umfassen:
- Vernetzung mit Personen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben.
- Eingliederung in die Gesellschaft eines bislang fremden Landes.
- Lebenspraktische Unterstützung in Deutschland für Frauen und Männer.
- Beratung zu Arbeit und Familienleben.
- Informationen zu Kindergarten und frühkindlicher Bildung.
- Wegweiser zu Bildungswegen, Schulen und Studienmöglichkeiten in Deutschland.
- Assistenz im Gesundheitswesen, beispielsweise bei Arztbesuchen und Krankenhausaufenthalten.
- Vermittlung von Kontakten zu Sportvereinen für Frauen, Kinder und Jugendliche.
- Beratung und Vermittlung bei persönlichen Schwierigkeiten.
- Unterstützung bei der Kinder- und Jugenderziehung.
- Förderung der Talente neu angekommener Menschen.
- Hilfe bei der Anerkennung von beruflichen Qualifikationen und Bildungsabschlüssen.
Ein besonderer Fokus unserer Tätigkeit liegt auf der Betreuung yezidischer Jugendlicher, die sich oft mit ihren Problemen alleingelassen fühlen. Ihre kulturelle Prägung unterscheidet sich von der deutschen, was bei ihnen zu Identitätskonflikten führt, die in dieser Form bei anderen Jugendlichen seltener auftreten. Dank unseres kulturellen Verständnisses können wir diese Jugendlichen in ihrer Suche nach Anerkennung und bei alltäglichen Herausforderungen unterstützen. Dadurch leisten wir einen wesentlichen Beitrag zur Jugendbetreuung im Kreis Kleve und entlasten die kommunalen Jugendhilfeeinrichtungen, die zwar hervorragende Arbeit leisten, jedoch die spezifischen kulturellen Hintergründe und die damit verbundenen Integrationsprobleme dieser Jugendlichen nur aus einer allgemeinen Perspektive betrachten können.
Die Anerkennung von beruflichen Qualifikationen und Bildungsabschlüssen ist für viele Migranten und Flüchtlinge eine große Hürde, vor allem, da es oft keine bilateralen Abkommen zwischen Deutschland und den Herkunftsländern gibt. Diese Verfahren sind meist langwierig und rechtlich komplex, sodass Betroffene ohne Unterstützung den bürokratischen Herausforderungen hilflos gegenüberstehen. Hier setzen wir an: Wir beraten und begleiten die Betroffenen durch den Prozess. Viele Flüchtlinge bringen wertvolle Kenntnisse und Fähigkeiten mit, die, einmal anerkannt, der deutschen Gesellschaft erheblich zugutekommen können. Ohne diese Anerkennung sind sie jedoch oft gezwungen, unter ihrer Qualifikation zu arbeiten, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.